Die Geschichte des Journalismus in Deutschland war bis zuletzt ungeschrieben. Mit diesem Band liegt nun eine Journalismusgeschichte vor, die mit einem interdisziplinaren Konzept Journalismusforschung und Gesellschaftsgeschichtsschreibung miteinander verbindet. Die Geschichte beginnt in Straburg, wo der Nachrichtenhndler Johann Carolus eine Buchdruckerei kaufte und die beiden Gewerbe 1605 verband. Von da an entwickelte sich der Journalismus aus dem Druckgewerbe heraus zu einem eigenstndigen Beruf, der jedoch insbesondere in der deutschen Geschichte lange unter einem repressiven Staat zu leiden hatte. Vor dem Panorama der gesamtgesellschaftlichen Grotrends von Urbanisierung und Alphabetisierung, von konomisierung und Technisierung sowie von Demokratisierung und Verrechtlichung wurde der Journalismus dann sptestens am Ende des 19. Jahrhunderts zu einem deutlich erkennbaren Funktionssystem in einer sich zunehmend ausdifferenzierenden modernen Gesellschaft. Whrend in expandierenden Verlagsunternehmen die wirtschaftlichen und institutionellen Strukturen fr den modernen Journalismus gelegt wurden, verstndigten sich die Journalisten durch Ratgeberbcher und in Berufsverbnden ber ihr Selbstverstndnis und die redaktionellen Arbeitsroutinen. Noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges bernahm der Journalismus die Moderation im "Selbstgesprch der Zeit".