Die rasante Verbreitung phantastischer Literatur ab dem 19. Jahrhundert ereignet sich zeitgleich mit der Durchsattigung der abendlandischen Gesellschaft mit neuen technischen Medien. Die in der Folge explosionsartige Beschleunigung gesellschaftlicher Kommunikation sowie die Proliferation neuer Technologien fuhren zu einer inkommensurablen Fulle von irreduziblen Weltbildern. Wird phantastische Literatur haufi g als Instrument zur Inszenierung widerspruchlicher epistemologischer oder ontologischer Konzepte beschrieben, so fokussiert die vorliegende Arbeit ihr Potenzial, die weltherstellende und weltzerspielende Kraft neuer Medien erfahrbar zu machen. Die Medienphantastik, die bei Jorge Luis Borges und Julio Cortazar Konturen gewinnt, dient in letzter Konsequenz dazu, die Vielfalt von Weltbildern, die das angehende 20. Jahrhundert pragt, als mediale Konstruktionen auszuweisen und unterschiedlichste Zugriffe auf Welt in ihrer intermedialen Uberschneidung zu erkunden.