Diodor verfasste eine Historische Bibliothek in 40 Bchern, mit denen er seinen Lesern zur Zeit Caesars einen berblick ber alle Ereignisse von der mythischen Vorzeit bis in seine Tage geben wollte. Auch wenn nur etwas mehr als die Hlfte hiervon erhalten ist, so stellt sein Werk beispielsweise fr den Frhhellenismus die einzige erzhlende Quelle dar. Die Bedeutung der Historischen Bibliothek ist daher unbestritten. Jedoch hat die Forschung Diodors Qualitten als Autor seit dem 19. Jahrhundert geringgeschtzt; Mommsen nannte ihn einen geistlosen Kompilator". Lange war die Historische Bibliothek nur ein Steinbruch fr die Forschung, aus dem man die nicht mehr vorhandenen Geschichtswerke des Hellenismus zu rekonstruieren versuchte. Zwar hat sich in den letzten Jahren die Bewertung Diodors gebessert, allerdings wurden meist nur einzelne Passagen betrachtet. Die vorliegende Studie nimmt erstmals unvoreingenommen das gesamte Werk in den Blick, lst sich von den bisherigen Methoden der Diodorforschung und nimmt ihn als eigenstndig gestaltenden Historiographen wahr. Dieses Vorgehen erffnet eine neue Perspektive auf den Autor, seine Gestaltungsabsichten und auf die Kernaussage seiner Universalgeschichte.