Die Ausstattung reprasentativer Tempel- und Schatzhausarchitektur mit Bauskulpturen ist ein Phanomen, das vom 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland vielfaltig anzutreffen ist. Die Akrotere auf dem Dach waren durch ihre Position besonders auffallig im Erscheinungsbild eines Gebaudes und nahmen damit entscheidenden Einfluss auf seine Wahrnehmung im Kontext des Heiligtums. Die vorliegende Arbeit untersucht die asthetische und bildliche Konzeption von figurlichen Akroterbildern sowie ihre Wirkung in engem Zusammenhang zu ihrem architektonischen und historischen Kontext. Im Mittelpunkt steht demnach die Frage danach, was diese Bilder fur das Gebaude und seine Auftraggeber leisteten. Gleichzeitig werden als Grundlage fur diese Fragen auch die Dacher in den Blick genommen, die etwa Auskunft daruber geben, wie Akrotere befestigt und wie sie genau positioniert wurden. Die verschiedenen Konzepte der Akroterbilder und die Umstande ihrer Verwendung geben Einblick in die Potenziale eines Bildfeldes in der griechischen Architektur, das einerseits fur die asthetische Gestaltung und Charakterisierung des Gebaudes, andererseits auch fur die Reprasentation der Auftraggeber einen entscheidenden Beitrag leistete.