Dem nachtlichen Straenverkehr kommt eine hohe Bedeutung zu, wobei die Sichtbedingungen und deren technische Unterstutzung durch kunstliche Beleuchtung zentral sind. Ein Groteil der wissenschaftlichen Diskussion in diesem Bereich beschaftigt sich mit der Sichtbarkeit von mehr oder weniger definierten Einzelobjekten, oft vor einem anlassbezogenen Hintergrund der Verkehrssicherheit. Die vorliegende Arbeit widmet sich dem weit seltener beforschten, unter Praxisgesichtspunkten jedoch hochst relevanten, regelmaig stattfindenden nachtlichen Fahrverhalten und untersucht, welchen Einfluss das Helligkeitsniveau (nachtliche Fahrbahnleuchtdichte) darauf hat. Ausgehend von einer heterogenen Theorien- und empirische Befundlage beforschen drei Fahrsimulatorstudien unter lichttechnisch kontrollierten Bedingungen den Zusammenhang bei unbeeinflusster Fahrt (verschiedene Voraussichtweiten und fahrregulatorische Anforderungen) sowie bei Manovern im Fahrprozess, die Teil der permanenten Langs- und Querfuhrung sind (Ubergange Gerade zu Kurve) oder eher singularen Charakter haben (Fahrstreifenwechsel). Im Ergebnis wird ein bedeutsamer Einfluss des nachtlichen Helligkeitsniveaus von Straen auf das regelmaige Fahren belegt und ein Beitrag zur Klarung der diesbezuglich heterogenen Literaturlage geleistet.