Das Zweite Vatikanische Konzil hat in Erinnerung gerufen, wie gro die Gemeinsamkeiten zwischen orthodoxer und katholischer Kirche sind. Geschichtlich betrachtet sind sie leider allzu oft aus dem Blick geraten. Vielmehr wurden wechselseitig Vorwurfe erhoben, die vor allem eine Abgrenzung und eine Sicherung der eigenen Position bezweckten. Solche Differenzen gibt es auch heute, manchmal sogar bewusst geschurt, um Gruppeninteressen innerhalb der je eigenen Kirche durchzusetzen. Aber auch jenseits solcher spezifischer Zielsetzungen ist viel Belastendes im "kirchlichen Gedachtnis" prasent. "Nicht Konkurrenten, sondern Bruder ..." deutet ein neues, grundsatzliches Konzept an, das sowohl den Umgang von orthodoxer und katholischer Kirche miteinander wie auch das Verhaltnis der Kirchen zur Welt bestimmen soll. Denn nur so konnen sie gegenuber der Welt die christliche Hoffnung bezeugen.