Babrios? Dieser Autor und sein Werk mit dem ratselhaften Titel 'Mythiamboi' rufen bei Lesern oftmals Verwunderung hervor. Auf abenteuerlichen Wegen im 19. Jahrhundert wiederentdeckt, wurden die in der Nachfolge Aesops verfassten griechischen Versfabeln des Babrios bislang kaum beachtet, geschweige denn als das geschatzt, was sie sind: literarische Kleinode, die vor Erzahlfreude, gelehrtem Witz und Anspielungsreichtum nur so spruhen. Dieser Interpretationskommentar fuhrt in die zentralen Fragen der Babriosforschung ein und liefert neue Erkenntnisse zur Struktur, literarischen Gestaltung und Poetologie der Mythiamben. Er bietet Text, Ubersetzung, Kommentar und Interpretation zu den beiden Prologen und den ersten 17 Fabeln der Sammlung. Damit bildet er die Grundlage fur eine moderne literaturwissenschaftliche Beschaftigung mit dieser faszinierenden kaiserzeitlichen Fabelsammlung, einem seltenen Beispiel fur ein griechisches Gedichtbuch der Zweiten Sophistik.