In diesem Buch geht es um die faszinierende Fahigkeit der menschlichen Sprache, mit Hilfe winziger (mikrosemantischer) Morpheme als Hilfsmittel komplizierte logische (mathematische) Bedeutungen auszudrucken. Sprachen markieren Bedeutungen mit identischen Schlussfolgerungen, indem sie identische Partikel verwenden, und diese Partikel schleichen sich so in eine Vielzahl von Ausdrucken ein. Aufgrund ihrer Multitasking-Fahigkeit, scheinbar disparate Bedeutungen auszudrucken, werden sie als Superpartikel bezeichnet. Diese Partikel sind perfekte Fenster in die Verzahnung mehrerer grammatischer Module und die Art der Interaktion dieser Module im Laufe der Zeit. Fest verankert in dem Modul, in dem die grammatischen Knochen gebaut und zusammengesetzt werden (enge Morphosyntax), erhalten Superpartikel je nach der Struktur, in der sie vorkommen, unterschiedliche Interpretationen (im begrifflich-intentionalen Modul - Semantik). Daruber hinaus sind einige der Interpretationen, die diese Partikel auslosen, inferentiell und gehoren nach der Standardrechnung in den Bereich der Pragmatik. Wie konnen so winzige Partikel, die selten langer als eine Silbe sind, so machtige und ubergreifende Wirkungen im intermodularen grammatischen Raum haben? Dies ist der platonische Hintergrund, vor dem dieses Buch steht.