Essays uber ausgewahlte Autorinnen und Autoren und ihr unverkennbares WerkDie Gegenwart ist alle paar Jahre wieder eine andere. Gerade in der Literatur betritt man hier schwankenden Boden. Was wirklich zahlt, erkennt man oft erst im Ruckblick. Die Mechanismen des Buch- und Lesungsgeschafts sind dem aber entgegengesetzt. Es gibt eine ausgesprochene Literaturbetriebsliteratur, die den Erwartungen entgegenkommt und die jeweils aktuellen Debatten-Parameter zuverlassig abruft. In jeder Saison wird ein neues Debutantenkarussell installiert, das ein halbes Jahr spater wieder vergessen ist, und das Wort "niedrigschwellig" ist das Mantra der Literaturvermittler. Helmut Bottigers Buch hat keineswegs den Anspruch, einen Kanon zu erstellen. Es versteht sich eher als eine Beispielsammlung, die erweitert werden kann. Die Grundannahme ist, Literatur als eine Kunstform mit ganz eigenen Dynamiken zu begreifen. Im Mittelpunkt stehen nicht einzelne Bucher, sondern Autorinnen und Autoren mit einem unverkennbaren Werk: von Wolfgang Hilbig uber Marcel Beyer, Emine Sevgi Ozdamar bis zu Sibylle Lewitscharoff oder Lutz Seiler.